Dentalhygiene

Gepflegte Zähne sind wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Eine regelmässige Pflege vermeidet auf Dauer Mundgeruch, Schmerzen und Kosten.

Unbehandelt kann eine Parodontitis (eine Erkrankung des Zahnbetts) das Risiko für einen Herzinfarkt oder eine Frühgeburt erhöhen. Bei Diabetikern erschweren Zahnfleischerkrankungen das Einstellen des Blutzuckers und erhöhen den Insulinbedarf.

Ist das gesamte Zahnfleich um die Zähen und im Bereich des Zahnbettes aller Zähne entzündet entspricht dies etwa einer handgrossen Wundfläche. Man kann sich gut vorstellen, dass eine dauerhaft bestehende – und ohne Hilfe nicht verheilende – Wundfläche dieser Grösse eine Belastung für den Körper darstellt.

Nicht jeder hat eine gleich starke Veranlagung für Knochenabbau, daher beraten wir Sie im Zusammenhang mit der jährlichen Kontrolle über die Notwendigkeit und Häufigkeit von Dentalhygienebehandlungen.

Trotz gründlicher Reinigung mit Zahnseide, Interdentalbürstchen und den besten Zahnbürsten, die der Markt zu bieten hat, können nicht immer alle Stellen gereinigt werden, auf welchen sich Zahnbelag bilden kann. Oft verbergen sich auch unter dem Zahnfleisch Ablagerungen, welche zu Karies oder Paradontitis führen können. Deshalb reinigen unsere Dentalhygienikerinnen Ihre Zähne gründlich und schonend. Wir geben Ihnen das optimale Pflegekonzept für zu Hause mit, damit mögliche Gesundheitsrisiken gar nicht erst entstehen können.

Einer Dentalhygiene-Sitzung beinhaltet:

Zahnsteinentfernung mittels Ultraschalles
Scaling (Reinigung mit Handinstrumenten)
Reinigung der Zahnzwischenräume
Politur der Zähne
Fluoridierung /Fluoridlack nach Wunsch
Mundhygieneinstruktion – Wahl passender Reinigungsmittel

Braucht es eine regelmässige Dentalhygiene, wenn ich selbst gewissenhaft meine Zähne reinige ?

In der Regel ja. Es gibt nur sehr wenige Ausnnahmen, v.a. bei Kindern und jungen Erwachsenen, bei denen noch keine regelmässige Reinigung sinnvoll und nötig ist. Auch wenn Sie annähernd perfekt die Zähne putzen, verbleiben Bereiche, die Sie selbst nicht reinigen können. Dies betrifft vor allem die Zwischenräume und ganzbesonders den Bereich unter dem Zahnfleischrand.

Daneben spielen noch andere Faktoren eine Rolle :

verminderter Speichelfluss bei bestimmten Erkrankungen wie Sjögren-Syndrom
Medikamente die als Nebenwirkung Einfluss auf den Speichel oder die Immunabwehr haben
erbliche Veranlagung
Rauchen und Ernährungszusammensetzung
die natürliche Bakterienflora
Anwesenheit von besonders kritischen Keimen (parodontopathogene Keime wie treponema denticola oder actinobacillus actinomyse-temcomitans) die wir mit entsprechenden Tests bestimmen können

Was passiert, wenn Zahnstein nicht entfernt wird ?

Bei Zahnstein handelt es sich um verkalkte Bakterienbeläge. Diese sind zu hart, als dass Sie diese selbst richtig entfernen können. Inbesondere verkalkte Baterienbeläge (Konkremente) unterhalb des Zahnfleisches auf der Wurzeloberfläche, kann nur die Dentalhygienikerin mit entsprechenden Instrumenten abtragen.

Die Bakterienbeläge führen zu einer Entzündung des Zahnfleisches mit Rötung, erhöhter Blutungsneigung und bei tiefergehenden Schäden (Taschen) auch Eiter.

Bei einer starken Entzündung des Zahnfleisches (Gigivitis) und des Zahnbettes (Parodontitis) wird auch die Schicht unter dem Zahnfleisch, der Kieferknochen angegriffen und baut sich ab. Erst langsam, aber dann immer schneller geht Knochen verloren und die Zähne lockern sich. So kann es passieren, dass ansonsten gesunde Zähne ohne Karies oder Füllungen so locker werden, dass sie gezogen werden müssen oder von allein ausfallen.

Knochen der einmal abgebaut wurde kann in der Regel nicht wieder neu um die Zahnwurzel gebildet werden. Ein rechtzeitiger Behandlungsbeginn und vor allem eine regelmässige Wiederholung der Reinigungen (Recall) ist entscheidend.

Sind alle Menschen von Parodontitis betroffen ?

Nicht alle Menschen sind gleich stark von Knochenabbau im Bereich der Zahnwurzeln betroffen. Eine leichte Entzündung des Zanfleisches muss noch keine Knochenabbau (Attachmentverlust) zur Folge haben. Bei Menschen die stark betroffen sind gibt es oft eine genetische Komponenete bzw. haben Sie ein Immunsystem das übermässig auf den Entzündungsreiz reagiert. Durch die zu starke Antwort des Immunsystems auf die Entzündung kommt es zu einer Aktivierung von verschiedenen Abwehrzellen und Mechanismen, die auch einen Abbau des eigenen Knochens zur Folge haben.

Daneben spielen Rauchen (Schädigung der gesunden Zanfleischdurchblutung), Ernährungsgewohnheiten, die natürliche Bakterienflora und das Alter eine Rolle.

Wenn es zu einer Besiedelung mit besonders aggressiven Bakterien (parodontophatogene Keime) kommt läuft der Knochenabbau stark beschleunigt ab. In diesem Fall kann man mit Antibiotikakombinationen und ergänzend Probiotika (nützliche Bakterien) reagieren.

Trotz all dieser Faktoren gilt: Wenn keine Bakterienbeläge vorhanden sind, gibt es auch keine Entzündungsreaktion. Zwar sind im Mund immer Bakterien, aber bis sich nach einer gründlichen Dentalhygienebehandlung wieder gefährliche Bakterienbeläge ausbilden vergehen in der Regel einige Monate. Wie der richtige Pflegeabstand für Ihre Situation aussieht, empfielt Ihnen unsere Dentalhygienikerin.

Was kann man machen, damit die Dentalhygienebehandlung nicht weh tut ?

schrittweises Vorgehen : werden nicht alle Beläge in einem Termin sonder schrittweise entfernt, werden Zahnfleisch und der Patient nicht so leicht überfordert. Richtig geplant führt dies sicher zum Ziel.
ist die Grundreinigung geschafft und das Zahnfleisch wieder gesünder, sind die Folgetermine v i e l weniger anstrengend
Kombination der mechanischen Reinigung mit „chemischer Keule“, also desinfizierende Spülungen und in besonders starken Entzündungssituationen Antibiotika
Betäuben des Zahnfleisches mit einem Gel oder Spray, bei aufwändigen Behandlungen mit einer Lokalanästhesie (Spritze)
Wechsel der Reinigungsmethoden – z.B. mehr Ultraschall oder Handinstrumene, je nach individuellem Empfinden des Patienten

Mit einer regelmässigen Dentalhygiene schützen Sie Ihre Zähne und Ihre Gesundheit nachhaltig.