Bleaching
Durch Bleichen (Bleaching) erhalten verfärbte Zähne Ihr natürliches Weiss zurück. Also die Grundfarbe der Calciumstruktur, aus denen unsere Zähne aufgebaut sind.
Sollen die Zähne noch heller als die hellste natürliche Zahnfabe (B1) werden, ist dies nur mit dem Aufbringen von einer helleren Schicht aus Keramik (Veneers) oder Kunststoff möglich.
Was sind die häufigsten Gründe für Verfärbungen ?
- sich in den Zähnen einlagernde Farbpigmente, z.B. von Kaffee, Nikotin oder Rotwein
- mit zunehmendem Alter ändern die Zähne ihre Farbe : nicht nur durch die Einlagerung von Pigmenten, sondern auch durch die Verkleinerung des Zahnnervs
- Verletzungen der Zähne können zu Einblutungen in die Zahnstruktur führen, Risse können die Lichtbrechung verändern und der Nerv kann bei einem Unfall absterben und es kommt zu einer Graufärbung
- Wurzelbehandlungen oder abgestorbene Zahnnerven (grau)
- Medikamente, die während der Zahnbildung und Mineralisation in die Zahnstruktur eingelagert werden ( z.B. Tetracycline – grünlich; Minocyclin schwärzlich)
- Zahnfluorose durch Fluor-Überdosierung mit einer gestörten Schmelzstruktur mit hellen Flecken (white spots) mit vermehrter Brechung und Streuung des Lichtes
- angeborene Schmelzschäden (z.B. Schmelzhypoplasie)
Gibt es verschiedene Methoden, die Zähne aufzuhellen?
Die Aufhellung erfolgt immer durch reaktiven Sauerstoff. Dieser zersetzt Farbpigmente in kleiner farblose Bruchstücke, die leichter aus dem Zahn ausgeschwemmt werden.
Das Officebleaching (Powerbleaching, Softbleaching) wird direkt in der Praxis durchgeführt. Zum Schutz des Zahnfleisches wird dieses durch einen passgenau modellierten Maske geschützt. Das Bleichmittels wird zusätzlich durch Lichtenergie aktiviert. Der Vorgang dauert etwa eine Stunde.
Das Homebleaching kann der Patient weitgehend selbständig zu Hause durchführen. Dazu werden individuell angefertigte Schienen verwendet. Die Schienen werden mit Bleichgel befüllt und nachts oder am Tag während mehrerer Stunden getragen, bis die gewünschte Aufhellung erreicht ist. In der Regel sind 10-15 Anwendungen erforderlich.
Neben dem zahnärztlichen Bleichen gibt es noch Bleichmittel die als Kosmetika verkauft werden. Grundsätzlich funktionieren auch diese Produkte. Da es sich um Kosmetika handelt beinhalten Sie aber nur ungefährliche und daher auch wenig wirksame Bleichmittel. Somit sind keine vergleichbaren Resultate möglich.
Welches Bleaching ist für mich das beste?
So einfach ist das nicht zu beantworten, am besten entscheiden Sie dies nach einer Beratung vor Ort.
Ein paar Anhaltspunkte gibt es aber
Homebleaching
- bleicht den Zahn von allen Seiten -> es gibt ein dauerhafteres Ergebnis, das in der Regel einige Jahre anhält
- wenn Sie die Bleichschiene aufheben, können Sie zumeist die gleichen Schienen auch ein paar Jahre später für ein erneutes Bleichen verwenden
- es dauert deutlich länger bis Ihre Zähne hell sind (Wochen)
- der Zahnhalsbereich kann nicht so gezielt aufgehellt werden, wie beim office-bleaching
Officebleaching
- nur die Aussenflächen der Zähne (sichtbarer Bereich) können gebleicht werden -> das Ergebnis ist weniger dauerhaft
- das Ergebnis ist direkt an der Behandlung in der Praxis sichtbar, zumeist ist ein starker Effekt möglich
- auch Zahnhalsbereiche oder stärkere Verfärbungen können ganz gezielt gebleicht werden
- da das Bleichmittel stärker ist braucht es sehr viel Erfahrung in der Anwendung für ein optimales Ergebnis und vor allem auch eine schmerzarme oder schmerzfreie Behandlung
Kurzum hängt es von Ihren Wünschen ab:
- wollen Sie schnell und dauerhaft ein perfektes Ergebnis, kombinieren Sie Officebleaching und Homebleaching
- möchten Sie schnell oder für einen bestimmten Anlass (Hochzeit) strahlende Zähne genügt das Officebleaching
- wenn Sie keine grosse Eile haben und Ihnen eine möglichst andauernde, wenn auch nicht ganz perfekte Aufhellung wichtig ist, erreichen Sie Ihren Wunsch wahrscheinlich auch nur mit Homebleaching
Internes Bleaching
Durch Abbauprodukte der Pulpa können sich wurzeltote (devitale) und wurzelbehandelte Zähne dunkler verfärben. Mit internem Bleaching lassen sich diese wieder aufhellen. Dabei wird durch eine Öffnung des verfärbten Zahnes ein Bleichmittel eingebracht und die Öffnung anschliessend provisorisch wieder verschlossen. Dieser Vorgang wird im Abstand von drei bis fünf Tagen mehrmals wiederholt, bis der gewünschte Bleichungsgrad erreicht ist. Die Öffnung wird danach mit einer zahnfarbenen Füllung definitiv verschlossen. Eine Überkronung des betroffenen Zahnes aus kosmetischen Gründen kann dadurch überflüssig werden.
Ist Bleaching für alle Zähne geeignet?
Nur natürliche Zähne können gebleicht werden, nicht aber Fremdmaterialien wie Kunststoff oder Keramik. Somit müssen zu dunkle Füllungen oder Kronen meist erneuert werden.
Welche Nebenwirkungen treten auf ?
- Überempfindlichkeit auf warm/kalt und auf süss/sauer
- Zahnfleisch-Irritationen
Die häufigste Nebenwirkung des Bleichens ist eine Überempfindlichkeit der Zahnhälse. Mit desensibilisierenden Zahnpasten und durch Fluoridierung lässt sich diese Überempfindlichkeit in der Regel aber gut behandeln. Zahnfleisch-Irritationen gibt es bei korrekter Anwendung kaum. Diese klingen meistens innerhalb weniger Tage ab. Eine bleibende Schädigung vom Zahnnerv oder Zahnfleisch durch Bleaching gibt es bei korrekter Anwendung nicht. Wichtig sind passende Schienen, angepasste Bleichkonzentrationen und die richtige Einwirkzeit.
Empfehlungen
Vor dem Bleichen ist eine normale Zahnkontrolle wichtig. Kariöse Zähne sollten nicht gebleicht werden. Zudem macht das Bleichen meist mehr Sinn zusammen mit einer Dentalhygienebehandlung vor und einer Fluoridierung nach dem Bleichen.
Wie hell können meine Zähne werden?
Durch das Bleichen können die Zähne bis zur Grundfarbe des reinen Hydroxylapatits aufhellt werden. Danach verfärben sich die Zähne im Lauf der Jahre langsam wieder durch die Einlagerung von neuen Pigmenten. Somit macht es Sinn Bleichschienen aufzuheben, um die Zähne nachzubleichen. Allerdings sollten Sie die Passung der alten Schienen kurz beim Zahnarzt prüfen lassen.
Heller als das natürliche Zahnweiss (B1) ist nur durch den Einsatz von Keramik oder Kunststoff als Überzug (Veneer) möglich. Damit sind sind ästhetisch beeindruckende Resultate möglich. Es entstehen aber auch erhebliche Kosten und bei hohem ästhetischen Anspruch muss man fast davon ausgehen, solche Veneers nach 10-15 Jahren auch wieder zu erneuern.